Mittwoch, 3. Oktober 2007

Tere Tulemast!




Das ist der Blick vom Domberg in Tallinn auf die Altstadt und den Hafen. Einer der - wie ich finde - schönsten Aussichtspunkte in der Stadt.
Meine ersten vier Wochen sind vorbei und ich habe mich inzwischen sehr gut eingelebt. Ich wohne allein in einem kleinen Apartment in der Nähe des Hotel "Olümpia", was nahezu jeder Este kennt, weil es neben den anderen Hotels und den Banken im City Center und den Türmen der Kirchen in der Altstadt, offensichtlich herausragt. Von hier aus sind die Tallinna Ülikool und die Innenstadt zu Fuß sehr gut zu erreichen.



In den ersten Tagen hat mich am meisten der Kontrast von Altstadt und dem City Center, dem Banken- und Hotelviertel, überrascht. Während die Altstadt am Tage von vielen Touristen eher gemütlich erkundet wird, laufen zwischen den Hochhäusern meistens die hektisch und telefonierenden Männer in Anzug auf der Straße. Der schräge Mix aus alter, traditionsreicher Stadt und moderner Metropole wird auch mir in meinem Alltag deutlich. Internet ist ein Grundrecht. Das heißt, dass jeder in Tallinn die Möglichkeit für einen Internetzugang hat und dass man in der Innenstadt jederzeit und überall über WiFi ins www. gehen kann. Das hat zur Folge, dass in fast jedem Café mindestens eine Person ihren Kaffee vor dem Laptop schlürft. (Interessant ist in dieser Hinsicht auch ein SPIEGEL-Artikel vom August diesen Jahres.)



Außerdem werden vielerlei bürokratische Dinge auf digitalem Wege erledigt. Viel mehr als das in Deutschland der Fall ist. So gab es auch bei der letzten Parlamentswahl die Möglichkeit über das Internet zu wählen. Außerdem scheint mir das Handy in Estland ein unentbehrlicher Begleiter für jeden Esten zu sein. Natürlich, in Deutschland gibt es inzwischen fast Niemanden mehr ohne Handy, aber in Tallinn ist es möglich für Parkgebühr für das Auto über eine SMS zu parken. Dies wiederum scheint mir allerdings auch eine notwendige Folge aus der Tatsache zu sein, dass generell sehr wenige in Bar bezahlen und sie dementsprechend immer häufiger statt Geld nur ihre Karte einstecken haben. Sehr irritiert waren daher die Germanistik-Studenten der Tallinna Ülikool, die es inzwischen als "typisch deutsch" ansehen, dass wir hier (und in Deutschland) vorzugsweise mit Bargeld bezahlen.
So stelle ich bereits auch an mir selbst fest, dass ich besonders in Bezug auf das Internet, meine Gewohnheiten schnell umgestellt habe. Inzwischen sitze ich selbst immer öfter mit meinem Laptop im Café und lese bei meinem Frühstück die neuesten Nachrichten aus Deutschland!

1 Kommentar:

Kaddi hat gesagt…

Tere!
Ich wünsche dir eine schöne Zeit in Eesti.Ich hoffe, du fährst irgendwann auch mal nach Tartu - eine wirklich sehr feine Stadt.Falls es Winter sehr sehr kalt sein sollte,empfehle ich dir dort das Cafe Werner zum Aufwärmen. Achja und im Frühjahr unbedingt nach Soomaa fahren,wenn die Schneeschmelze einsetzt! So genug gelabert ;)
Head aega!