Freitag, 2. November 2007

So siehts aus....

...wenn wir uns mit den Studenten zusammensetzen... . Bei einem unserer ersten Treffen waren wir (Teresa und ich) sehr erfreut, wieviele Studenten unser Angebot wahrgenommen haben. Vor allem, weil wir wussten, dass das Studieren - besonders im ersten Semester - sehr zeitintensiv ist. Außerdem müssen viele neben dem Studium arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Zur Info: In der Germanistik gibt es pro Studienjahr 12 Studenten, die mit einem Stipendium vom estnischen Staat die gesamten Geühren abdecken können. Dafür müssen sie einen Aufnahmetest mit einer bestimmten Punktzahl bestehen. Die anderen Studenten müssen rund 25.000 EEK (ca. 1.600 EU) im Jahr bezahlen. Daher leben viele auch noch bei ihren Eltern.




Wie man schon auf dem Foto erkennen kann, war der Tisch reichlich gedeckt: Für die deutschsprachige Vertretung sorgten Haribo und Milka und auf estnischer Seite wurde mit dem Süßigkeiten-Klassiker, der Kalev-Schokolade aufgefahren. Allerdings gab es auch selbstgebackene Köstlichkeiten, denn eine Studentin hatte am Nachmittag extra einen super leckeren Schoko-Kuchen gebacken. Und so saßen wir an diesem Abend erst einmal vor einer Menge Leickereien und erzählten über uns und unser Leben. Viele berichteten, dass sie bereits als Übersetzer arbeiteten oder im Telefondienst für deutsche Firmen. Weiterhin war interessant, dass Piret (eine Studentin aus dem ersten Semester) erwähnte, dass sie Deutsch hauptsächlich durch das Fernsehen gelernt hat. Und auch mein Quasi-Nachbar Krisjanis aus Lettland, der allerdings nicht Germanistik studiert, hat mir genau dasselbe von sich erzählt. (Er ist übrigens großer Fan von "Stromberg" und Helge Schneider!)
Das ist für mich schon sehr beeindruckend. Generell ist das estnische Fernsehprogramm eher mulitlingual ist. Man empfängt neben estnischen und deutschen Programmen (etwas einseitig reräsentiert mit Pro7, RTL2 und Super RTL) auch russische und sogar einen georgischen Sender. Außerdem werden die meistens aus den USA importierten Serien nur mit estnischen Untertiteln gesendet. Übrigens habe ich mir so auch ein paar Worte auf estnisch beigebracht. Also eine alternative Lernmethode, die scheinbar funktioniert.



Nach zwei Abenden mit einem Spiel über Deutschland und Österreich, in welchem die estnischen Studenten in Landeskunde glänzten, und einem österreichischen, sozialkritischen Film über das Bauern-Milieu in den 20ern, sah unser folgendes Programm ein "Strategiespiel" vor: Wer schafft es, ein Fluggefährt für eine rohes Ei zu bauen, ohne dass es beim Flug zum zerbricht und dazu noch extravagant aussieht? Wie man sich denken kann, waren die Materialen begrenzt: lediglich 2 Bögen Papier, 5 Strohalme und ein kurzes Geschenkband stellte die Österreichische Raumfahrtgesellschaft zur Verfügung. Jaja, die Gelder sind halt überall knapp! Auf dem Foto kann man sehen wie Hobby-Konstrukteurinnen Teresa und Piret voller Konzentration an ihren Raumschiffen werkeln. Leider umsonst. Denn mein Raumschiff und mein Astronauten-Ei haben als einzige die Reise zum Mars heil überstanden...
Hatte ich erwähnt, dass ich in meiner Kindheit einmal kurz mit dem Gedanken gespielt hatte, Ingeneurin für Luft- und Raumfahr zu werden =)


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