Montag, 12. November 2007

Trilaterale Experimente



Drei Tage, drei Reisende aus drei verschiedenen deutsprachigen Ländern (s. Pässe) und mein drittes "Erstes Mal" in einer Hauptstadt des Baltikums.
Was würde passieren, wenn Österreich, die Schweiz und Deutschland ein eigenes Bündnis eingehen würden? Erich (ch) - übrigens mein Nachbar in der Kaupmehe, Teresa (at) und ich haben das mal auf neutralem Boden in Vilnius angetestet und ich kann vermelden: die Mission war erfolgreich und ist unbedingt weiterzuempfehlen (extrem hoher Unterhaltungsfaktor).



Weil der Buss 9h gedauert hätte, haben wir uns diesmal für das Flugzeug entschieden. Das dauert nur knapp 1h 20m und ist bei früher Buchung günstiger als 50 EUR.
Die Flugzeuge der AirBaltic und der wunderschönen, pinken litauischen Fluggesellschaft FlyLaL sind allerdings kleine Propeller-Maschinen. Also nicht erschrecken! Aber Service, Stewardessen und Stewards gibts trotzdem.





Zwei Reliqiuen aus der Sowjet-Zeit. Auf der "Grünen Brücke" blicken neben diesen beiden Soldaten ein Bauernehepaar und zwei Arbeiter aufrecht in Richtung Stadtzentrum.



"Well, it´s an art´s place...", erklärte mir Vilja, eine litauische Studentin, die uns an unserem ersten Tag durch das Nachtleben von Vilnius geführt hat. Neben den Tipps für gutes Essen, nette Bars und Kneipen hat sie uns leibhaftig bestätigt, dass die Fahrradwege in Vilnius auf die zunehmende Velo-Community zurückzuführen ist. Wir konnten das eigentlich nicht so ganz glauben, weil die Fahrradwege eher wirkten, als wären zwei weiße Streifen zufällig in einem Abstand von 50 cm nebeneinander gelandet. So nach dem Motto: "Ok, wir müssen wenigstens so tun, als ob wir Fahrradwege einrichten...dann malen wir mal irgendwo auf den Straßen weiße Streifen." Ergebnis: Manchmal führten diese "Wege" geradewegs auf einen Baum zu. Das ist wohl auch der Grund, warum niemand diese benutzt!



art´s place @night: Diese Lichtinstallation ist eine der vielen Attraktionen, die an diesem Wochenende im Rahmen des "Lux- International Festival of Light" in der Stadt zu finden waren.



Wirklich imposant war die Ausstellung "Light in Light (Di Luce in luce)" eines italienischen Professors, welche das Phänomen Licht in seinen verschieden Facetten rekonstruierte: Welche Farbe hat die Luft und welche der Schatten? Und wie wurden diese Erkenntnisse in der Kunst verarbeitet? Eine unterhaltsame, lehrreiche und wirklich beeindruckende Führung mit dem Initiator höchst persönlich ließ uns von da an die Realität anders wahrnehmen...







Was hier allerdings so harmonisch aussieht, ist das Ergebnis eines langwierigen, schlafraubenden, interkulturellen Austauschs, denn: die kommunikativen Barrieren unserer Reise sollten nicht unterschätzt werden..."hää?", "was mocht er denn jetzt?", "bitte???" waren wohl die am häufigsten gebrauchten Vokabeln (bzw. Laute) an diesen drei Tagen. Und trotzdem war es ein wirklich lustiger Ausflug in den Süden :) und: wir reden(!) immernoch miteinander!

Bildquellen: Teresa, Judith, www.culturelive.lt/en/lux

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